Eine Mutterplatine (in diesem Artikel „Mainboard“ genannt), gibt es in mehreren verschiedenen Ausführungen. Die Vorraussetzung für einen solchen Siegeszug von „IBM-Kompatiblen“ war der weitgehend standardisierte, modulare Aufbau. Dazu gehörten unter anderem auch das Mainboard und dessen Dimensionierung.
Die Mainboards haben eine bestimmte Größe. Diese war früher 12×14 Zoll, heute sind sie meistens 9×12 Zoll. Die Größen variieren leicht, sodass es auch Platinen mit 8×13 und 9×13 Zoll geben kann. Diese bezeichnet man dann als LPM- und LPX-Format. Zusätzlich besitzen diese einen I/O-Bereich, welcher an der Stirnseite liegen und direkt von außen erreichbar ist. Auf diesen Platinen sind die Grafik- und Sound-Hardware oft schon verfügbar. Im Gegensatz zu den normalen Mainboards sind die Steckplätze dort als sogenannte Riser-Cards vorzufinden.
Modernere Mainboards sind haben jedoch eine Größe zwischen 8×10 und 9×13,6 Zoll. Man nennt diese Platinen NLX-Mainboards. Diese haben ebenfalls einen I/O-Bereich. Auch ist dieses Board leichter, auf Schienen angebracht (ohne Schrauben). Das ganze Board, bzw. die Steckplätze sind genormt, d.h., Steckplätze für PCI, AGP, RAM und CPU haben ihren festen Platz auf dem Mainboard.
Einer der neusten Typen ist das ATX-Mainboard. Der wesentlichste Unterschied zu den Vorgängern besteht darin, dass das Mainboard um 90° gedreht im Gehäuse steckt. Das hat mehrere positive Auswirkungen. Die CPU liegt nun nah am Netzteil, besitzt einen verpolungsicheren Stecker, einer optionalen 3,3 V(olt)-Unterstützung, einer Stand-By-Schaltung und einem seitlich angebrachten Lüfter.
Hinweis: Wer sein eigenes Mainboard schon mal genauer angeschaut hat, wird genau diese Verteilung bemerken.
Außerdem soll es einen von außen zugänglichen I/O-Bereich geben.
Auch die Festplatten (Massenspeicher) haben nun einen festen Platz (in der Front unter den CD-/DVD-Laufwerken), was eine Verkürzung der Kabelwege erbringt.
Der einzige Nachteil: Die neuen Mainboards lassen sich leider nicht in älteren Gehäusen unterbringen, denn der nicht vorhandene I/O-Durchbruch lässt das nicht zu!
Kommen wir nun zu den Schnittstellen:
Die aktuellen Mainboards besitzen in Standardausführung 2 serielle Schnittstellen, einen Druckerport und 2 IDE-Schnittstellen. Auch schon fast Standard sind 2 PS/2-Anschlüsse für Maus und Tastatur sowie 2 USB-Anschlüsse für unterschiedliche Geräte. Mit dem richtigen Chipsatz ist dann auch noch eine Infrarotschnittstelle mit drin (IrDA).
Erklärungen:
- PS/2-Anschlüsse sind für die Mäuse und Tastaturen interessant, und für diejenigen, die noch 2 weitere Geräte über die serielle Schnittstelle betreiben wollen. Ohne eine Schnittstellenerweiterung können daran dann Modems oder andere zusätzliche Geräte betrieben werden (viele Hersteller haben sich aber schon auf USB umgestellt).
- Die IrDA-Schnittstelle bezeichnet die optische Schnittstelle für einen Datentransfer zwischen PC, Notebook, Drucker, Palms, Uhren, etc. Eben mit allem, was eine optische Schnittstelle besitzt.
- USB (universal serial bus (universeller serieller Bus)) hat sich nun gegenüber dem seriellen Anschluss durchgesetzt. Mit ihm lassen sich alle möglichen Geräte betreiben, wie z.B.: Drucker, Modems, Brenner, Digitalkameras, Scanner, etc. Eben alles mit einem USB-Anschluss. Wenn die Standardausführung mit 2 USB-Anschlüssen nicht ausreicht, dann muss man sich einen USB-Hub zulegen.