Die Soundkarte – Geschichte und Anwendungsbereiche Das Wesentlich über Soundkarten

Als der erste PC auf den Markt kam, war an digitale Musik aus dem Rechner noch gar nicht zu denken. Das einzige was ein Computer damals an Tönen Erzeugen konnte waren Piepser und andere monotone, immer gleiche Töne. Ein anderer Aspekt war der, dass es wenig Grund für einen Sound gab, da keine Anwendungen vorhanden waren, die diesen nutzen könnten. Die einzigen Töne waren die sogenannte „Beeps“, die ein Computer immer dann von sich gab, wenn er Probleme mit irgendeiner Kleinigkeit hatte. Diese „Beeps“ gibt es auch heute noch, aber diese melden sich nur, wenn der Computer beim Bootvorgang einen fatalen Fehler erhält bzw. entdeckt.
Der Macintosh-Rechner war einer der ersten, mit dem man hochwertige Sounds abspielen konnte. Diese „Soundkarte“ war bei diesem Rechner in der Hardware und Software integriert.
Eine offene Architektur im PC erlaubte es aber, diesen zu erweitern und somit neue Audio-Hardware für die PC-Plattform zu entwickeln bzw. zu adaptieren. Obwohl es damals noch keinen universellen Multimedia-Standard gab bezüglich der benötigten Hardware und Software gab, konnte sich trotz allem ein De-facto-Standard bilden.
Heute ist die Soundkarte oft schon auf dem Chipsatz des Mainboards vorhanden und bietet einen guten Stereo-Sound. Bei Soundkarten sitzt die Sound-Hardware in Form eines Audioadapters auf dem Chip.
Durch den Adapter stehen die Anschlüsse für Kopfhörer / Lautsprecher, Mikrofon und „Audio In“ zur Verfügung. Um den Sound aber abspielen zu können ist ein Treiber nötig, der meistens mit dem Betriebssystem mitgeliefert wird. Oft bieten auch manche Programme einen Treiber an, um den Sound für die Anwendung abspielen zu können.

Die Soundkarten fanden anfangs meistens in Spielen ihren Einsatzort. Viele Hersteller stellten Soundkarten her, und da es zu dieser Zeit noch keine Sound-Standard gab, hätte der Nutzer für jedes Spiel eine andere Soundkarte einbauen müssen. Zu dieser Zeit erschien aber auch das MIDI-Schnittstelle (Musical Instrument Digital Interface). Diese MIDI-Schnittstelle verbreitete sich anfangs in der Musikbranche so stark, dass es nach kurzer Zeit auch für die Nutzer erschwinglich wurde.
Die Soundkarten die danach herauskamen, besaßen oft eine Mikrofoneingang und eine MIDI-Schnittstelle, so dass diese Karten die ersten waren, die über den Einsatzbereich Spiel hinausgingen. Ein Nachteil war, dass es noch immer keinen Standard für Soundkarten gab.
Die Standards werden hier dann meistens von den Marktführern bestimmt, was man dann allgemein als De-facto-Standard bezeichnet. Dieser Standard unterscheidet sich aber von dem De-jure-Standard. Der De-facto-Standard hat seine Wiege in der Popularität eines Produktes und den damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteilen.
In den letzten Jahren haben sich viele Soundkarten-Hersteller als Gruppe die Vorherrschaft am Markt errungen. Der Marktführer ist aber immer noch eine einzelne Firma, deren Soundkarte die einzelnen anderen Hersteller einfach emulieren (kopieren).
Der Anwendungsbereich für den Sound erstreckt sich über ein großes Gebiet. Dieses finden Sie hier aufgelistet:

  • Stereosound für Spiele- und Unterhaltungssoftware
  • Verbesserung der didaktischen Wirkung für Lernprogramme und -spiele
  • Ausgabe von Soundeffekten für Präsentationen und Trainingssoftware in Büroräumen
  • Erzeugung von digitaler Musik über die MIDI-Hardware und -software
  • Sounddateienerzeugung
  • Signaltonerzeugung für Betriebsysteme
  • Umwandlung von Textdateien in Sprache
  • Diktier-Funktion, d.h. „Einsprechen“ von Wörtern in den PC
  • Abspielen von Musik (CD, Festplatte)

Wie der ganze andere Luxus im PC wurde auch die Soundkarte anfangs ausschließlich für Spiele entwickelt. Auf Grund dessen besitzen einige Soundkarten sogenannte Game-Adapter. Dieser Adapter ist eine spezielle Schnittstelle für Joysticks und andere Eingabegeräte für Spiele. Jedoch kann durch diese Schnittstellen ein Konflikt mit dem I/O-Bereich auftauchen, denn alle Spiele-Schnittstellen nutzen diesen I/O-Bereich.
In den modernen Spielen kann man sich eine Soundkarte überhaupt nicht mehr wegdenken, da viele Spiele durch den Sound überhaupt erst spielbar werden. Durch die Verwendung digitalisierter menschlicher Stimmen bekommen die Spiele in punkto Realitätsnähe eine ganz neue Dimension. Allein durch Grafik, und sei diese noch so detailgetreu, kann die Realität nicht richtig widergespiegelt werden. Wenn Soundtracks in ein Spiel eingebunden sind, kann das bestimmte Situationen genau wie in Filmen stärker hervorheben.

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