Um einen multimedialen PC zu erhalten, kommt man um eine Soundkarte nicht herum. Hier aber wird erst geklärt, was der Begriff Multimedia überhaupt bedeutet.
Erst mal umfasst dieser Begriff eine Anzahl von PC-Technologien, die hauptsächlich mit Videos, Bildern und Sounds sowie der Abspeicherung von Daten zu tun haben. Der Begriff „Multimedia“ bezeichnet dabei die Fähigkeit eines Rechners, Videos, Bilder und Sounds und die dazu gehörenden Daten zu verarbeiten und wiederzugeben. Das heißt, dass der PC mindestens ein CD-/DVD-Laufwerk besitzen sollte. Auch eine Soundkarte und eine gute Grafikkarte gehören dazu.
Das sogenannte MPC (Multimedia PC Marketing Council) entwickelte anfangs 2 Standards, den MPC-Level 1 und den MPC-Level 2. Später wurde dieser Standard durch die Software Publishers Association (SPA) mit dem MPC-Level 3 erweitert. Alle diese Standards setzten die minimalsten Vorrausetzungen für den PC. In der Tabelle finden Sie eine Aufführung der 3 Standards.
Heute ist, wie man aus der Tabelle entnehmen kann, ist der MPC-Level 3-Standard ein Minimum für jeden PC, der multimedial benutzt wird. Mit den aktuellen Systemen wird der MPC-Level 3 sowieso weit übertroffen. Jedoch sollte jeder Multimedia-PC mindestens Windows 95, 32 MByte RAM, 2 GByte Festplatte, eine anständige Grafikkarte und natürlich gute Lautsprecher besitzen. Man muss jedoch beachten, dass der MPC-Level 3-Standard immer noch keine Lautsprecher für die Soundausgabe vorsieht, obwohl diese dafür unabdingbar sind.
Die MPC-Standards definieren neben der Hardware auch noch die Soundfähigkeiten eines Multimedia-Systems. Zu diesen Fähigkeiten zählen die Einrichtung für digitale Soundaufzeichnungen und -wiedergaben (auch „lineares PCM-Sampling“ genannt), die Musiksynthese und das Audiomixing.
Die Qualität der Sounddateien ist ebenfalls sehr wichtig.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von Dateien, die für die Speicherung des Sounds auf dem PC verwendet werden. Eine Art ist die allgemeine Sounddatei. Sie benutzt Formate wie WAV, MP3 u.a. Diese Sounddateien enthalten die Daten in Waveform, d.h., dass es analoge Soundaufzeichnungen sind, die zum Zweck der Speicherung auf dem Computer digitalisiert worden sind. Genau wie Grafiken in verschiedenen Auflösungen, kann man Sounddateien in verschiedenen Qualitäten abspeichern. Dabei gilt: je kleiner die Datei ist, desto geringer ist die Qualität und andersrum. In der Tabelle finden Sie drei verschiedene Qualitäten.
Wie man dort erkennen kann, ist die Auflösung zwischen der ersten und letzten Auflösung ziemlich groß. Sounddateien mit CD-Qualität können enorme Mengen an Speicherplatz verbrauchen. Dabei würden 60 Sekunden in CD-Qualität rund 10 MByte Speicherplatz einnehmen.
Heute ist aber das Größenproblem kaum noch ein Problem, seit es MP3 gibt. Diese Sounddateien sind schon gepackt und können deshalb erstens nicht mehr gezippt werden und benötigen zweitens einen Player, der dieses Format abspielen kann. Heutzutage ist aber schon in jedem Musikprogramm ein MP3-Decoder eingebaut. Dadurch können auch manche Spiele mit immer mehr Musik vollgepackt werden.
Nun zu den digitalen Aufzeichnungen.
Alle Soundkarten auf dem Markt besitzen eine Audio- und Mikrofoneingang. Mit dem Audioeingang kann man externe Musikquellen einspeisen. Mit dem Mikrofoneingang kann man die Stimme oder andere Töne aufgezeichnet und in den Rechner einspielen. Einigen Funktionen im Betriebsystem können über „Systemsteuerung – Akustische Signale“ Töne im WAV-Format zugewiesen werden.
Die Sounds müssen aber nicht nur zur Unterhaltung dienen. Man kann z.B. spezielle Sounds bei wichtigen Ereignissen, Fehlermeldungen oder beim Empfang einer E-Mail einsetzen. Dafür gibt es in den Betriebssystemen vorgefertigte WAV-Sounds, die dazu eingesetzt werden können. In Windows 9x gibt es nebenher noch ein Audioschema, mit dem automatisch Klänge zu den verschiedenen Meldungen zugeordnet werden. Neben den Audioschemen gibt aber auch Programme, die das Betriebssystem automatisch mit neuen Klängen bestücken. Somit kann jedermann sein eigenes Arbeitsgebiet erstellen.
Man kann aber auch seine eigene Sprachaufzeichnung für ein bestimmtes Ereignis benutzen. Mit neueren PCs kann man auch Ausschnitte einer CD oder eines anderen Datenträgers als Meldungssignal benutzen. Wenn es möglich ist, kann man auch den Fernseher, den Videorecorder oder die Stereoanlage anschließen und somit jeden x-beliebigen Sound auf dem Computer abspeichern.